23.12.2023

Ein echter Gamechanger: Die Power der Positionierung


Die eigene Positionierung ist viel mehr als reine Selbstinszenierung. Welche Kraft und Energie davon ausgehen, weiß Andrea Hartmair.

Sichtbarkeit, Personal Branding, Positionierung: Bei der Summe der Begrifflichkeiten, die in diesen Tagen verwendet werden, könnte man schon mal durcheinanderkommen. Wohl auch, weil Sichtbarkeit, Personal Branding und Positionierung derzeit oft inflationär verwendet werden, sie hin und wieder auch negativ behaftet sind – weil die richtige Herangehensweise und der Fokus auf das Thema fehlen, weil auf LinkendIn und in anderen sozialen Netzwerken so laut getrommelt wird, dass es vielen unangenehm erscheint. „Es muss nicht immer höher, schneller, weiter gehen. Eine gute Positionierung und die Personal Brand zu definieren und die dazugehörige Sichtbarkeit voranzutreiben, sind keine einmalige Aktion, sondern wird über Jahre hinweg er­arbeitet“, sagt Andrea Hartmair.

Was ist eigentlich was?

Für die Kommunikations-Expertin ist es kein Problem, die Begriffe zu definieren und die Unterschiede herauszuarbeiten:

  • „Sichtbarkeit ist alles, was von einem wahrgenommen wird – ob aktiv oder passiv. Es ist eine bewusste oder unbewusste Wahrnehmung von dem, wie ich bin und wie ich auftrete.“
  • Positionierung: Hier geht es um die grundsätzliche Festlegung, wofür ich oder mein Unternehmen stehen möchte. Das ist der Kern oder die Basis für Sichtbarkeit. Es stellen sich insbesondere die Fragen: Was sind meine Kompetenzen? Wo liegen meine Ziele? Wie will ich wahrgenommen werden?
  • Personal Branding ist die Ausbaustufe zur Personenmarke. Gut gemacht, kann das ein starker Wirksamkeitshebel sein. „Wichtig dabei ist, nicht durch eine Fremdwahrnehmung geprägt zu sein, sondern das Heft selbst in die Hand zu nehmen und genau das preiszugeben, wofür man sich wahrgenommen werdenmöchte.“

Als echtes Herzensanliegen beschreibt Andrea Hartmair ihre Arbeit, in dem sie mit ihren Kundinnen genau diese Positionierung herausarbeitet. Dabei stellt sie immer wieder fest: Gerade Frauen zögern, sich selbst in den Mittelpunkt und ins Scheinwerferlicht zu stellen. Das ganz konkret zu formulieren, was sie bewirken und welchen Impact sie schaffen? Lieber nicht! Dabei ist es von essenzieller Bedeutung, selbst sein größter Fan zu sein und das, was man kann und tut, auch nach außen hin zu zeigen. Für das Image der eigenen Person – und für die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.

Die perfekte Plattform

Aber auf welche Art und Weise, wo stellt man sie nun dar, die eigene Positionierung? „Ein Patentrezept gibt es nicht“, sagt Andrea Hartmair. Sie arbeitet mit ihren Kundinnen heraus, wo und wie sie stattfinden wollen und unterscheidet:

  • Intern: Beispielsweise bei Präsentationen, bei Produktvorstellungen des Unternehmens oder Entwicklungen, die der Markt mit sich bringt oder bei Vorstellungsgesprächen.
  • Extern: Bei Kunden, Partnern und Lieferanten, in Diskussionsrunden und auf Panels, in Fachmedien, Podcasts oder der Tagespresse. „Hier gibt es wenig Grenzen, Hauptsache der Kanal ist relevant für die Zielgruppe“.

Was es außerdem braucht, um in die Sichtbarkeit zu kommen?

  1. Intrinsische Lust auf Sichtbarkeit. Man sollte von niemandem dazu überredet werden, sondern seine eigene Überzeugung und eine Grundmotivation mitbringen.
  2. Die eigene Positionierung festlegen: Für mein Unternehmen oder für mich. Was sind meine Kernbotschaften? Wofür möchte ich bekannt sein? Hier lohnt es sich, tief ins Thema einzutauchen, um später die Positionierung klar umsetzen zu können.
  3. Strategie: Was sind die richtigen Kanäle? Wie gehe ich an die Positionierung und an die Themen heran? Was ist mein mittel- und langfristiger Plan?

Positionierung bringt auch Spaß

Hilfestellung gibt Andrea Hartmair nur allzu gerne – und, um es gleich vorwegzunehmen: „Die eigene Positionierung kann richtig Spaß machen, wenn man sie mit Passion betreibt.“ Andrea Hartmair: „Ich schaue mir gemeinsam mit meinen Kundinnen das Thema ganzheitlich an. Dabei ist es unter anderem von Bedeutung, in welcher Branche ich arbeite, welche Rolle ich innehabe und welche Ziele ich verfolge.“ Heißt konkret:

 

  • Welche Zielgruppe möchte ich erreichen? Ist es die Tech-Leaderin oder der Handwerker?
  • Wo findet sich meine Zielgruppe überhaupt? On- oder offline? Auf großen Events oder kleinen Netzwerktreffen?
  • Was sind die richtigen Kanäle, um meine Botschaft zu transportieren? Live-Events wie Messen, Tagungen, Magazine – oder LinkendIn, Instagram und Co.

So oder so: Andrea Hartmair rät, den Fokus im Blick zu behalten. Man müsse nicht immer und überall stattfinden. In dem Umfeld, an dem ihre Kundinnen größtenteils zu finden sind, spiele LinkendIn fast immer eine große Rolle. „Aber – wie erwähnt – wir schauen uns das mit einem 360-Grad-Blick an.“ Sie plädiert dafür, sich nicht zu verzetteln: „Man muss nicht auf jedem Event, in jedem Magazin und in jedem Podcast sein. Das alles kostet Zeit. Und ja, Sichtbarkeit kostet Zeit, aber ich will etwas davon haben, nicht nur investieren, sondern auch messbare Ergebnisse bekommen, die auf die Unternehmensziele einzahlen.“

Was für Nachfolgerinnen in Familienunternehmen wichtig ist

Besonders großes Potenzial sieht Andrea Hartmair in den Nachfolgerinnen der Familienunternehmen, weil hier traditionelle Werte mit Innovation verbunden werden, weil Altes neu entdeckt wird und so zu einer erfolgreichen Symbiose verwächst. Spannender Fakt: „Je stärker jemand seine eigene Positionierung kennt, desto mehr wird er auch von anderen Menschen dafür wahrgenommen.“ Übrigens: Eine Positionierung könne sich ändern – „manchmal nur in Nuancen, manchmal im größeren Umfang, zum Beispiel wenn ich plötzlich eine neue Rolle im Unternehmen, ein Aufsichtsratsmandat oder ähnliches übernehme.“ Auch hier lohnt es sich, eine Expertin wie Andrea Hartmair zur Seite zu haben.


So lange dauert die Positionierung

Viel Zeit, lange Gespräche, tiefgehende Gedanken – all das braucht es, um die eigene Positionierung festzulegen. Andrea Hartmair stellt fest, dass Kundinnen sich in dem Prozess der Positionierung oftmals intensiv mit sich selbst beschäftigen. Wie lange der Prozess dauert? „Zwei bei drei Monate, weil die vorhandenen Ergebnisse immer wieder geprüft, angeschaut und nachjustiert werden (können).“

 

Tipps und Tricks, um an der Sichtbarkeit dranzubleiben und die eigene Positionierung zu stärken, hat Andrea Hartmair.

 

  1. Feste Termine setzen: Feste Blocker helfen, an der eigenen Sichtbarkeit zu arbeiten. Wer sich mittels Kalender immer wieder ins Bewusstsein rückt, dass ein Blogbeitrag, der eigene LinkendIn-Beitrag für diese Woche oder die nächste Mitarbeiterkommunikation noch offen ist, tut sich leichter.
  2. Echten Mehrwert schaffen: Gerade LinkendIn ist oft voller Buzzwords und Postings, die scheinbar nur Aufmerksamkeit erhaschen wollen. Überlegen Sie, welche Infos Ihren Kund:innen spannende Einblicke verschaffen und Sie wirklich weiterbringen.
  3. Dranbleiben: „Slow, but steady“ – langsam, aber stetig an der eigenen Sichtbarkeit arbeiten. Das Tempo? Kann jeder selbst bestimmen. Wichtig ist nur: Immer weiter machen.

„Und bei allen anderen Fragen helfe ich meinen Kundinnen gerne“, sagt Andrea Hartmair. Sie hat ihre Positionierung übrigens selbst mit einem externen Coach bearbeitet. „Im Zwiegespräch mit sich die eigene Marke herauszuarbeiten, gelingt nur den allerwenigsten. Und mein Unternehmen GOLDSTÜCK ist das beste Beispiel, wie sehr sich der Blick von jemanden, der von außen auf eine Person schaut, lohnt. Ergebnisse sind dann gewiss und das nächste Level – egal, ob als Einzelperson oder Unternehmen – erreicht.“

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andrea@managermama.de